Gemeinsame Notiz |
Im Jahre nach der gnadenreichen Geburt unseres Erlösers 1815, den 6ten Oktober Abends zwischen 7 und 8 Uhr, starb zu Wittem im 65sten Jahre seines Alters, im 30sten seines zweyten Ehebundes, und im 8ten seines Bürgermeisteramtes, nach einer langwierigen mit Geduld übertragenen Krankheit, zuletzt an den Folgen eines Nervenfiebers mit den heiligen Sterbesakramenten wohl versehen, der hochwohlgebohrne Bürgermeister, Simon Merckelbach.
Sein stiller, sanfter und gutmüthiger Charakter gewann ihm nicht allein die Liebe seiner Gemahlin, Kinder, Verwandten und Freunden; sondern auch das Zutrauen und die Herzen seiner Untergebenen, und seine guten Sitten, mit einem vortreflichen Talente vereiniget, machten, dass er dem gemeinen Wesen großem Nutzen verschaffte; denn dieses bezeugen die viele Prozesse, die er verhindert, die Unruhen und Zwistigkeiten, die er beigelegt; und solche unermüdete Sorgen und Bestrebungen, die er für das Wohl seiner Gemeinde verwendet hat, dass er dieselbe noch öfters während seiner Krankheit den Umstehenden zu erkennen gab. Nicht also umsonst war es der allgemeine Wunsch, dass dieser verdienstvolle Mann seine väterliche Sorge noch lange hätte ausüben mögen; allein Gott wollte nicht, dass er diese beschwerliche Laufbahne länger betreten sollte, und rief ihn in die Ewigkeit.
In Hinsicht auf das Gute, so er wirkte, war sein Tod nichts als ein Ruf der belohnenden Vorsicht, die sich eilte, ihm die Krone der Unsterblichkeit zu ertheilen.
Dieser Gedanke ist auch der einzige Trost seiner in Thränen zerfließenden Familie. Das läßt uns nun zwar seine Tugend hoffen, weil aber Gottes Auge selbst da Flecken sieht, wo uns alles hell scheint, so empfehlen die Seinigen seine abgeschiedene Seele dem heiligen Meßopfer der Priester und dem Gebethe aller Rechtgläubigen, damit Sie ruhe im ewigen Frieden.
Die Exequien werden Donnerstag den 19. d. gehalten werden.
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