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Nr. 1002 Aachen I, am 16ten Juni 1906 Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute, der Persönlichkeit nach durch Familienbuch bekannt, der Kaufmann Ferdinand Henrich, wohnhaft in Aachen, Forsterstraße № 16, und zeigte an, daß der Zigarrenfabrikant Franz Moritz Eduard Henrich, 68 Jahre alt, katholischer Religion, wohnhaft zu Aachen, Heinrichsallee № 14, geboren zu Schwanheim, Witwer von Maria Josephina Hubertina Böhmer, Sohn des Rentners Franz Henrich und seiner Ehefrau Anna Maria geborene Hieronime, beide verstorben, zuletzt wohnhaft in Schwanheim, zu Aachen in seiner Wohnung, am sechszehnten Juni des Jahres tausend neunhundert sechs, vomittags ein einhalb Uhr verstorben sei. Der Anzeigende erklärte aus eigener Wissenschaft unterrichtet zu sein. Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben Ferdinand Henrich Der Standesbeamte. In Vertretung Linzen Die Übereinstimmung mit dem Hauptregister beglaubigt Aachen, am 16ten Juni 1906 Der Standesbeamte. In Vertretung Linzen

Quelle: Landesarchiv NRW PA_3103_00061_01007.jpg

Zum frommen Andenken an den wohlachtbaren Herrn Moritz Henrich, der zu Aachen am 16. Juni 1906, morgens 1 1/2 Uhr, wohlvorbereitet durch den andächtigen Empfang der hl. Sterbesakramente, nach langem, schwerem Leiden, sanft und gottergeben im Herrn entschlafen ist. Der liebe Verstorbene wurde geboren am 22. September 1837 zu Schwanheim am Main und verhählte sich im Jahre 1866 mit Josephine van Baerle, geb. Boehmer, mit der er bis zu ihrem Tode im Jahr 1894 in durchaus glücklicher Ehe lebte. Seine Kinder erzog er in Gottesfurcht und Frömmigkeit. Er selbst war ein Mann voll Glaubenstreue, von echt biederem Charakter, voll Liebe gegen die Armen. Schlicht und einfach in seinem Wesen, ist er still und fromm durchs Leben gegangen, still hat er im leben Gutes getan, still ist er aus diesem Leben geschieden. Aber der Allwissende hat seine stille, der Welt verborgene Tugend gekannt und wird ihm den verdienten Lohn nicht vorenthalten. Seine tieftrauernden Anghörigen empfehlen die liebe Seele dem hl. Opfer der Priester und dem frommen Gebete der Gläugiben, damit sie ruhe im ewigen Frieden.

Gedenke in Deinem Gebete des verstorbenen Herrn Eugen Henrich, Ritter des Ordens von hl. Silvester, geboren zu Aachen am 29. April 1872, gestorben daselbst am 13. März 1939. Der Verstorbene war seit dem 8. August 1896 vermählt mit Rosa Kämpfer, die ihm drei Kinder schenkte. Die älteste Tochter starb unter Hinterlassung eines Sohnes als junge Mutter im Jahre 1919. Um den Verewigten trauern mit seiner Gattin eine Tochter und ein Sohn, eine Schwiegertochter und zwei Schwiegersöhne mit 6 Enkelkindern. In einem Bund echt christlicher Liebe und Treue lebte der Verstorbene ganz seiner Familie. Hier suchte und fand er seine Lebensaufgabe und sein Lebensglück. Als Fabrikant war er 41 Jahre hindurch mit seinem Bruder in ihrer Firma Cramer & van Baerle tätig. Mit unermüdlicher Pflichttreue und sozialem Empfinden gegen die Gefolgschaft gab er hier das beste Beispiel eines christlichen und berufstreuen Unternehmers. Dem Leben, das ihm das Kreuz nicht ersparte, stand er mit einem aus tiefem Glauben kommenden Optimismus und oft mit frohem, überlegenen Scherz gegenüber. Er suchte Liebe und Güte zu schenken und dem christlichen Frieden zu dienen als Armenpfleger und als Freund und Berater. Viele werden diesen gütigen, sonnigen Menschen vermissen. Als christlicher Laienapostel wirkte er insbesondere auch lange Jahre hindurch als Mitlglied des Verwaltungsrates des Päpstlichen Werkes der Glaubensverbreitung und als Vorsitzender des Franziskus - Xaverius - Missionsvereins e. V. im Dienste der katholischen Missionen. Acht Monate nahm ihn der Herr über Leben und Tod durch schweres, schmerzvolles Leiden in seine Kreuzesschule. In dieser Zeit bwies der Leidgeprüfte seine aus tiefem, frommen Glauben und der Gnadenkraft häufigen Empfanges der hl. Sakramente geformte Charakterstärke. Er blieb ein Mann auch im Leid und mannhaft geb er, mit einem Segenswunsch für die Seinen, seine Seele in die Hände des Schöpfers zurück. Er ruhe im ewigen Frieden!